Der "geteilte" Altenhammer


Geschrieben von Reinhard Eismann mit Unterstützung vom Heimatpfleger Willi Bieber



Die Einwohner in Altenhammer gehören gebietsmäßig zu zwei verschiedenen Gemeinden. Wie ist so was möglich ?

An das Gebiet des Ortsteils Altenhammer grenzen unmittelbar die früheren Land-gemeinden Gösen und Schönbrunn. Zur Erklärung: Früher gab es viele einzelne kleine Landgemeinden weit verstreut im Gebiet des Landkreises Neustadt an der Waldnaab. Ab 1972 erfolgte die erste Phase der Landkreisreform. Anschließend die Gemeindengebietsreform. Das heißt, dass die kleinen Landgemeinden wie zum Beispiel Gösen und Schönbrunn sich freiwillig zu den großen Gemeinden und Märkten anschließen konnten. 1978 wurde dies zum Zwangszusammenschluss. Die Landgemeinden Gösen und Schönbrunn schlossen sich schon bald freiwillig in voller Größe dem Markt Floß an. Und die Gemeinde Flossenbürg akzeptierte dies auch. Somit entstand eine natürliche Grenze, welche mitten durch den Altenhammer verläuft. Diese Grenze ist ein Bachlauf. Der "Gaisbach", welcher aus dem Gaisweiher kommt, läuft beim Gaismühlweg am Anwesen Albert Kreuzer vorbei, hinter den Anwesen Deierl, Fritz und Grundler weiter und bahnt sich seinen Weg hinter den Anwesen Fröhlich, Münchmeier und Plödt in Richtung "Waffenhammer" beim Anwesen Siegl und dann weiter in Richtung Floß. Selbst die Geschichtsforscher streiten sich über den Namen dieses Baches. Sicher ist, dass der Bach vom Gaisweiher kommend bis mindestens zum Anwesen Grundler "Gaisbach" heißt. Dort mündet ein anderer Bach hinein. Dieser kommt aus Waldkirch mündet in den Hornmühlweiher, fließt weiter in Richtung Altenhammer, mündet dort in den Sägeweiher, fließt weiter, teils unterirdisch, durch Altenhammer und mündet beim Anwesen Albert Fröhlich in den "Gaisbach". Die Frage wo der "Gaisbach" zum sogenannten "Floßbach" wird kann nicht eindeutig geklärt werden. Aber aufgrund der schriftlichen Unterlagen (z. B. in der Flossenbürger Chronik) ist die Mündung der beiden Bäche, der Punkt an dem der Gaisbach zum Floßbach wird.

Man könnte sagen, dass alle Häuser, welche "hinter dem Bach" stehen, auf Floßer Gebiet stehen. Diese Häuser stehen auf dem heute genannten Floßer Ortsteil Ham-merbach. Die frühere Gemarkung Schönbrunn liegt nicht dort, sondern direkt neben dem Kapellenberg. Die Häuser auf dem Kapellenberg und die Häuser der früheren Gemarkung Schönbrunn werden durch einen Flurweg getrennt. Auch dort fließt ein kleiner Rinnsaal, welcher beim "Waffenhammer" in den Floßbach mündet. Somit wurde auch durch diese natürliche Grenze der Kapellenberg vom jetzigen Ortsteil Tannenweg des Marktes Floß getrennt.

Auch wenn die Straßen Hammerbach und Tannenweg gebietsmäßig vom Altenhammer getrennt sind, so fühlen sich jedoch alle Bewohner weder als Flossenbürger, noch als Floßer, sondern schon immer und für alle Zeiten als Altenhammerer !